Mittwoch, 4. Juni 2008

Angst vorm Pullover

Die Linksextremisten haben einen neuen Superbösewicht ausgemacht, der mit allen Mitteln bekämpft werden muss: Die Modemarke "Thor Steinar"

Die junge Welt schreibt hierzu:

"Der Zusammenschluß trägt den Namen »Mitte gegen rechts« und hat drei Informationscontainer vor und in der Umgebung des Ladens aufgestellt.
Einer der großen Container steht unmittelbar vor dem Shop in der Rosa-Luxemburg-Straße auf dem Parkplatz und verdeckt von einer Seite die Sicht auf die Schaufenster. Er bietet zudem Platz für selbst-gefertigte Plakate gegen rechts.
Ein zweiter Container steht wenige Schritte entfernt am Rosa-Luxemburg-Platz –darauf zu sehen ist eine Ausstellung über jüdisches Leben.
Ein dritter Container informiert an der Ecke Memhardstraße über neue Formen des Rechtsextremismus."


"Auf Veranstaltungen und Versammlungen der Studierendenschaft an der Technischen Fachhochschule (TFH) gilt inzwischen ein »Thor Steinar«-Verbot. Personen, die Kleidung oder Accessoires der rechten Modemarke tragen, wird der Zugang verwehrt."

"Im nächsten Schritt wollen die Studierenden, daß die Hochschulleitung an der gesamten TFH das Tragen von »Thor Steinar« untersagt."

"Im Landtag von Mecklenburg Vorpommern gilt für »Thor-Steinar«-Träger ebenfalls Hausverbot, nachdem der parlamentarische Geschäftsführer der rechtsextremen NPD, Stefan Köstner, mit einem entsprechenden Pullover zu einer Sitzung des Ältestenrates erschienen war."

junge Welt



Ich sage: Richtig so, wehret den Anfängen! Toll, dass die Linksextremisten so viel Zivilcourage zeigen.

Um die rechtsradikale Szene effektiv zu unterwandern und auszuhöhlen, werde ich mir auch gleich mal ein paar Thor Steinar-Klamotten bestellen!

Gruss,
Christoph

11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Blümchenshorts des Bösen"

ein überraschend toleranter Artikel aus der TAZ

http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/bluemchenshorts-des-boesen/?src=ST&cHash=555db06e8f

Anonym hat gesagt…

@ Colognepaulista

Für taz-Verhältnisse tatsächlich objektiv und ausgewogen.

Bis auf den letzten Absatz:

"Wie sehen sich die Kunden von Thor Steinar selbst? Darauf gibt eine Umfrage auf der Website Auskunft: "Mit überwältigender Mehrheit stuften sich die Käufer der Marke als politisch uninteressiert oder in der Mitte der Gesellschaft befindlich ein."
Was nichts anderes heißt als: wer Thor Steinar trägt, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit für rechtspopulistische Parolen empfänglich und steht politisch genau dort, wo Rassismus und Antisemitismus ihre stärksten Wurzeln haben: mittendrin in Deutschland."

Hähhh?
"politisch uninteressiert" = "für rechtspopulistische Parolen empfänglich" ???

Geile Logik, Herr Schröder.
Warum nicht für "linkspopulistische Parolen empfänglich"?

Anonym hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Anonym hat gesagt…

Und was mich auch wundert, ist dieser Container.
Der steht doch anscheinend im Parkbereich vor dem Laden.
Also auf öffentlichem Raum.
Da braucht man doch eine städtische Genehmigung für.

Oder hat Arm-aber-sexy-Ich-bin-schwul-
und-das-ist-auch-gut-so-Wowi die erteilt?

Anonym hat gesagt…

Hier eine informative Broschüre zum Thema:

http://investigatethorsteinar.blogsport.de/images/investigate_thorsteinar_web.pdf

„Im April 2003 wurde die Firma MediaTex
GmbH in Zeesen (Brandenburg) mit einem Stammkapital
von 25.000 Euro aus der Taufe gehoben, um
die Waren der Marke „Thor Steinar“ zu vertreiben.
Geschäftsführer der MediaTex GmbH wurden Axel
Kopelke und Uwe Meusel. Axel Kopelke wurden von
lokalen Antifaschist_innen Verbindungen zur rechten
Szene nachgesagt. So wurde er in der Vergangenheit
bei völkischen Sonnenwendfeiern, bei einem Liederabend
mit dem Neonazi-Barden Frank Rennicke und
bei einer NPD-Reichsgründungsfeier im Jahr 2000 in
Friedersdorf gesehen. Er verfügte auch über Kontakte
zu dem überregional bekannten früheren Neonazi-
Kader und Geheimdienst-V-Mann Carsten Szczepanski.
Seine geschäftlichen Aktivitäten begann Kopelke
1997, als er in den Laden „Explosiv“ in der Bahnhofstraße
in Königs Wusterhausen einstieg. Dieser
entwickelte sich zu einem Anlaufpunkt der regionalen
Jugendszene der extremen Rechten. Als kaum ein
Zufall kann hierbei der Umstand angesehen werden,
dass in diesem Laden vor allem rechtsstehende
Jugendliche ihre Schulpraktika absolvierten. (1) Uwe
Meusel selbst erklärte auf Anfrage zu seiner eigenen
Haltung zum Rechtsextremismus nur: „Ich muss mich
hier nirgendwo distanzieren.“ (2) Über die Adresse der
MediaTex GmbH wurde von Udo Christian Siegmund
(Niederlehme/Brandenburg) die Homepage von „Thor
Steinar“ angemeldet, so dass ein Online-Handel mit
„Thor Steinar“-Produkten übers Internet abgewickelt
werden konnte. (3) Dieser (frühere) Mitarbeiter
von „Thor Steinar“ fiel im Zusammenhang mit einem
RechtsRock-Konzert in Schweden auf. Udo Siegmund
wurde 2005 zusammen mit Michael Meißner (Bestensee/
Brandenburg) Geschäftsführer der Firma Ronnytex
AB, die in der schwedischen Gemeinde Klippan saß
und laut Handelsregisterauszug Textilien vermarktete.
Unter der gleichen Adresse firmierte das Unternehmen
Sinotexes AB. Die Firma Sinotexes AB wiederum
war laut Domainabfrage am 2. März 2006 verantwortlich
für die Internetseite www.thorsteinar-outlet.de,
die „Thor Steinar“- Produkte zu Sonderpreisen
vertreibt.“

Zu der Symbolik steht u.a. auch noch einiges drin.

Anonym hat gesagt…

http://investigatethorsteinar.blogsport.de/
images/investigate_thorsteinar_web.pdf

Anonym hat gesagt…

Axel Kopelke, der Geschäftsführer der MediaTex GmbH, wurde bei völkischen Sonnenwendfeiern gesehen?

Hmmm, das ist wirklich ungeheuerlich. Vielleicht sollte man die Marke doch verbieten.

Anonym hat gesagt…

Ja, das war wohl die Kernaussage. Gut erkannt!

Oliver Knittel hat gesagt…

Ich finde diese Aktion Thor Steinar zu verbieten ist kontraproduktiv.
Aufklärung ist vollkommen okay, aber nach einem Verbot würden die sich einfach die nächste Modemarke als "Szenekennzeichen" aussuchen. Irgendwann landen sie dann bei Lee Jeans und Lacoste Hemden, oder bei C&A... whatever.

Wenn die sich ihren "Judenstern" mit Thor Steinar selbst ausgesucht haben, reicht es doch diesbezüglich aufzuklären. Wenn mir einer mit Che - Klamotten oder MAO entgegenläuft, kann ich mir ja auch denken welcher Ideologie der Träger dieser Kleidung angehörig ist.

Oliver Knittel hat gesagt…

*Nachtrag*
Ich schrieb, das sie die Marke Verbieten lassen wollen. Das steht so explizit nicht auf der "Investigate Thor Steinar" HP noch in der PDF. Somit mein Fehler ;)

Was mich dennoch an der Aktion stört ist der Kreis derjenigen der Angeprochen werden soll, viel zu klein meiner Meinung nach.

Zitat: "DRR: Wen wollt ihr damit erreichen?

Pascal: Wir wollen vor allem Menschen ansprechen, die sich für das Thema Rechtsextremismus interessieren oder unserer Meinung nach interessieren sollten. Dazu zählen linke Jugendgruppen in der Provinz, anerkannte Initiativen, Organisationen oder Menschen im pädagogischen und sozialen Bereich, aber eben auch Eltern. Das seriöse Format und die sachliche Präsentation sollten dazu beitragen, die verschiedenen Zielgruppen anzusprechen."

.....

"DRR: Die Broschüre ist fertig, folgt jetzt noch was?

Pascal: Für uns war die Aufklärung mit dem Heft der erste Schritt. Aber wir sind kein Theorie-Zirkel, sondern wir wollen auch praktisch mit der Broschüre und dem gewonnenen Wissen arbeiten. Derzeit planen wir eine Form von Einlegeblättern für die Broschüren. Diese könnten dann zusammen verteilt werden und neben allgemeinen vielleicht auch lokalpolitsche Informationen vermitteln ? in welchen Läden beispielsweise in der Region »Thor Steinar« verkauft wird. Diese könnten dann von lokalen Antifa-Gruppen oder Bündnissen gegen Rechts gestaltet werden und böten die Möglichkeit, sich mit der Marke und jenen Geschäften, die sie verkaufen, auseinander zu setzen. Die Broschüre war für uns »nur« der erste Schritt…"


Bei der Erwähnung von "Antifa-Gruppen" und "..sich mit der Marke und jenen Geschäften, die sie verkaufen, auseinander zu setzen." Hierbei sehe ich das mentale Bild eines Verwüsteten Ladens. Sorry für das Vorurteil, aber Antifa ist bei mir einfach nicht mit "Gewaltfrei" im Gehirn verknüpft.

Anonym hat gesagt…

"Auseinander zu setzen" muss ja nicht auseinander nehmen bedeuten. Die Aktion mit dem Container ist doch ein gutes Beispiel für eine gewaltfreie Aktion (wobei der Containerstandort ja anscheinend durch die Staatsgewalt genehmigt wurde).
Ich leg beim Einkaufen immer einen Stapel Tageszeitungen des "kleineren Übels" auf den Packen Bildzeitungen. Das macht mich richtig Glücklich!

 
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