Sonntag, 29. Juni 2008

Wer soll das bezahlen?

Der Stern schreibt (Auszüge):

"Die bisherigen Preissteigerungen sind erst der Anfang", warnt Thorsten Polleit, der Chefvolkswirt Deutschland von Barclays Capital. Bei Energie, Rohstoffen und Lebensmitteln hätten wir lange Niedrigpreise genossen, die der Vergangenheit angehörten. "Wir kommen aus den Jahrzehnten des Überflusses", meint er. Nun stehe das "Jahrzehnt der Knappheit" bevor.
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Seit Jahren nimmt die Menge der vagabundierenden Euros - ebenso wie die anderer Währungen - viel schneller zu als die der produzierten Güter und Dienstleistungen.
Polleit macht das richtig wütend. Die Schurken sitzen aus seiner Sicht nicht nur in China oder am saudischen Ölhahn - sondern mitten unter uns. In den Zentralbanken.
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Über viele Jahre drückte die Globalisierung auf die Preise. Millionen von Chinesen, Indern und Lateinamerikanern produzierten zu absurd niedrigen Preisen die Waren, die dann bei uns in Supermärkten und Elektronikkaufhäusern landeten.
Globalisierung war ein Programm gegen die Inflation, das es den Notenbanken erlaubte, die Wirtschaft mit billigem Geld zu befeuern. Doch jetzt liegt die Teuerung in China bei annähernd zehn Prozent. Die Löhne steigen, die Preise auch, der Bedarf an Rohstoffen ebenso wie die Nachfrage nach Lebensmitteln und Kleidung.
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Zwei Drittel der Weltbevölkerung werden nach Einschätzung des britischen "Economist" mit zweistelligen Inflationsraten leben müssen. Ein Teil davon kommt auch bei uns an. Globalisierung ist nun ein Programm zur Steigerung der Preise. Besserung ist nicht in Sicht.

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