Samstag, 1. November 2008

Geldsystem und Weltfinanzkrise

Nicolas Hofer von Infokrieg.tv leistet wieder großartige Aufklärungsarbeit!
Danke Nicolas und ein herzliches "Weiter so Jungs!" aus München!

http://infokrieg.tv/geldsystem_und_welfinanzkrise_2008_10_31.html

Geldsystem und Weltfinanzkrise

Prof. Dr. Bernd Senf über tiefere Ursachen der Weltfinanzkrise und not-wendige (sic) Konsequenzen

In einem zweistündigen Interview spricht Dr. Bernd Senf, Professor für Volkswirtschaftslehre an der FHW Berlin, über die tieferen Ursachen der Weltfinanzkrise und die not-wendigen Konsequenzen.In von Volkswirten selten vernommener Klarheit erläutert Prof. Senf die Zinsproblematik, die Geldschöpfung der privaten Geschäftsbanken sowie der teilweise privaten Zentralbanken und die Auswirkungen der dadurch zwangsläuftigen, allgemeinen Verschuldung.Sehen Sie das Interview hier in voller Länge:

5 Kommentare:

Oliver Knittel hat gesagt…

Endlich mal ein Deutschsprachiger Beitrag der das Grundwesen des Herrschenden Geldesystems demaskiert.

Jetzt müssen diejenigen sich ne neue Ausrede suchen, die bei Englischsprachigen "Aufklärervideos" abwinken, sie könnten nicht so gut Englisch, oder es wäre ihnen zu anstrengend, nach einem langen Arbeitstag sich noch sowas auf Englisch reinzuziehen.

Danke an Infokrieg.tv !!

Anonym hat gesagt…

Autsch !

Ich habe vor Jahren Bernd Senfs "Die blinden Flecken der Ökonomie" gelesen, ein wunderbares Buch zweifellos für Einsteiger in die VWL, keine Frage, dennoch muss man bei aller Wertschätzung für diese Leistung anmerken, dass Senf:

1. einen unglaublichen Hang zur Esoterik und allerlei krudem Kram hat (was ihm aber gewährt sein soll, solange er mich damit nicht nervt.)

2. sehr viel Sympathie für den Marxismus hat und sich immer noch auf die Arbeitswertheorie basiert, die schlichtweg grundfalsch ist und vor allem absolut inkompatibel zu liberalem Gedankengut. Zur AWT hat Michael Kastner vor kurzem was auf achgut.com publiziert.

Zugute halten muss man Senf (was ich bei vielen Linken früher, also zu meiner eigenen linken Zeit, immer vermisst habe), dass er sich mit dem Geldsystem befasst (was zu wenige Menschen leider tun), aber leider verbreitet er selber allerhand Nebel um das Geld und schadet leider allen vernünftigen Freigeldanhängern mit seiner Zinsfeindlichkeit.

Nur mal zwei Dinge auf die Schnelle:

1. Der Zins ist nichts Schlechtes, Böses, Furchtbares oder gar per se nicht-tilgbare Schulden Verursachendes. Der Zins ist kein Bug, sondern ein Feature ! Der Zins ist eins der wichtigsten Signale einer Volkswirtschaft. Gerade deswegen ist es aber notwendig, dass er sich marktwirtschaftlich nach Angebot und Nachfrage richtet. Ein Geldsystem ohne Zins ist einfach Schwachsinn.

2. Geld dokumentiert immer ein Schuldverhältnis. Was Senf daran absurd findet, entgeht mir leider total. Es war immer die Funktion des Geldes Leistungszustände einer Gesellschaft zu dokumentieren, also Leistungsüberschüsse und Leistungsdefizite, Guthaben und Schulden. Selbst schon zur Zeiten wo Geld als Gold selbst noch einen inhärenten Wert hatte.

3. Giralgeldschöpfung ist in der Tat nichts Anderes als Bilanzverlängerung. Das ist kein Hokuspokus und nichts Aussergewöhnliches. Dergleichen können nicht nur Banken tun, sondern alle Marktakteure. Hurra, auch ich kann Geld zaubern !!! ;-)
Tja, Geld schöpfen halt doch nur Zentralbanken, denn nur ZB-Geld ist echtes Geld und nur ZB-Geld wird auch auf dem Interbankenmarkt gehandelt und nur ZB-Geld fliesst zwischen Banken hin und her im Hintergrund (wenn Giralgeld transferiert wird.) Keine Bank kann also Geld schöpfen, das ist schlichtweg Humbug, den zuviele Freiwirte draussen raushauen (wieso ich mich auch lieber nicht mehr Freiwirt nenne.)

Senf sollte endlich aufhören, Nebel zu verbreiten, sondern sich tiefer in die Materie einlesen. Auch ich bin noch lange nicht am Ende meiner Reise, denn die Ergründung von Kreditgeldsystemen ist quasi eine Lebensaufgabe, aber diese Fehler fallen mir schon seit langem auf.

Gut ist natürlich, wie er die Guthaben-/SchuldenPAARE erklärt. Aber am egtl. Problem rauscht er jedoch vorbei, da er den Zins leider als Feind ausgemacht hat. Fehler, die mir zu gut bekannt sind, zumal ich sie vor Jahren auch gemacht habe, ich kenne diese Deppenhügel also, ich hab sie selber bewandert ...

Exponentielles Wachstum gibt es übrigens durchaus auch in der Realwirtschaft, bspw. in der Computerbranche in den letzten Jahrzenten.

Anonym hat gesagt…

Euer Bezug zu Ron Paul wird immer dünner, das ist schon auffallend. Die Diagnose der Geldschöpfung und ihrer Auswirkungen wird von Bernd Senf ja sehr anschaulich erklärt, und man sollte das auf keinen Fall geringschätzen. Ebenso die Feststellung, daß wir es in der Angelegenheit mit einem medialen Schweigekartell zu tun haben. (Im übrigen teile ich ck's Eindruck von der Merkwürdigkeit diese Herrn.)

Andererseits ist das meiner Meinung nach schon fast die ganze Schnittmenge zu den freiheitlichen und wertorientierten Ansichten Ron Pauls (und damit der Austrians generell). Die Rezepte bleiben darüber hinaus bewährt etatistisch bis sozialistisch. Der Staat mit seinen Repräsentanten als Nutznießer und struktureller Anstifter des Fiat-money-Systems wird in keinster Weise als Problem, sondern vielmehr als Opfer dargestellt. Wenn das Gesellsche "Zinsproblem" erstmal gelöst ist, hat der Staat endlich wieder den Spielraum für muntere Umverteilen (eine hervorragende Analyse des Gesellschen Holzwegs aus Sicht der Österreichischen Schule findet sich übrigens auf wertewirtschaft.org). Kein Wort vom staatsgewaltgesicherten Monopolismus als eigentlicher Ursache, das Übel liegt natürlich im Aspekt des Privaten. Der intrinsische Wert von Gold bzw. Edelmetallen an sich wird in einem Nebensatz bestritten, ohne das näher zu begründen. Vielmehr soll es der Staat richten, indem beispielsweise das Giralgeld zu hundert Prozent gedeckt ist. Allerdings durch staatlich geschöpftes Papiergeld, na herzlichen Glückwunsch. Es wird wie üblich schön über "neoliberale Fanatiker" vom Leder gezogen und das Märchen von den abgeblich entfesselten Märkten kolportiert.

Ich frage mich ernsthaft, was Ihr Euch davon erwartet. Das geht in die gleiche Richtung wie der Jubel über "Let's make money", wo man sich anscheinend schon damit zufrieden gibt, wenn überhaupt mal einer im Dreck rührt. Daß dabei der freiheitliche Anspruch und die Priorität "Privat geht vor Staat" auf der Strecke bleibt, scheint Ihr billigend in Kauf zu nehmen.

Ich halte das für gefährlich, weil das von Euch erhoffte Publikum zwar vielleicht kurz die Augen aufmacht, aber schlaftrunken sofort wieder in denselben Leimtopf des allwissenden etatistischen Sozialklempnertums tritt.

Was in der Öffentlichkeit fehlt, sind glaubhafte deutschsprachige Kronzeugen eines echten Liberalismus, vielleicht könntet Ihr ja mit Euren Connections in dieser Richtung beitragen, anstatt Euch bei letztlich minimalen Überschneidungen solchen Senf ins Haus zu holen.

Anonym hat gesagt…

@dietmar: Es gibt auch liberale und libertäre Freiwirte, bspw. den Anarchisten Uwe Timm. Und mich selber zähle ich durchaus auch dazu irgendwie.

Bin aber kein Nachbeter der Werke Silvio Gesells (aus diversen, Gründen), sehe mich aber durchaus auch als Anhänger von Freigeld (=variabel verzinslicher Geldbasis.)

Nichts gegen den Essay von RT auf Wertewirtschaft, aber er kritisiert leider etwas ganz, ganz Anderes als das was ich unter "Freiwirtschaft" verstehe, insofern richtet sich seine durchaus lesenswerte Kritik an Leute wie Bernd Senf, nicht aber an mich.

Fabio Bossi hat gesagt…

Der Vortrag stellt die Probleme eines Fiat-Money-Systems ganz gut auf deutsch dar, das ist alles.

Diesbezüglich versagen die deutschen "Liberalen" auf der ganzen Linie.

Zählt bitte mal die Artikel, in denen wir über Austrians und den Goldstandard schreiben.

 
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