Montag, 22. Juni 2009

Stock Shock: Ungedeckte Leerverkäufe

In den USA behandelt eine neue Dokumentation namens "Stock Shock: The Shortselling of the American Dream" (etwa: "Aktienschock: der Leerverkauf des amerikanischen Traums") das Thema der ungedeckten Wertpapier-Leerverkäufe, das wir hier schon mehrfach thematisiert haben. In der Doku wird das Schicksal von "Sirius XM Radio" beleuchtet. Jim Puplava von Financialsense.com hat ein ausführliches Interview mit der Regisseurin und einer Aktienmarktexpertin, die im Film mitgewirkt hat, geführt und auf seine Website gestellt. Das Ausmaß dieser Machenschaften ist ebenso grotesk wie die mediale Nichtbeachtung des Themas. Im Interview wird erwähnt, daß Europa noch stärker betroffen sein soll, als die USA, was mir eigentlich unvorstellbar erscheint. Immerhin haben wir in Europa unabhängige Aufsichtsbehörden, während die DTTC in den USA den Unternehmen gehört, die sie beaufsichtigen soll (Ähnlichkeiten zur Federal Reserve drängen sich auf...). Letzteres halte ich zwar nicht für grundsätzlich falsch, aber wenn die Verflechtungen wie in den USA so dicht sind, daß auch die Finanzmedien offenbar bei der Kontrollfunktion versagen, wird die Lage bedenklich. Am 19.06.2009 hat übrigens die Internationale Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörden IOSCO eine Empfehlungsliste für die Regulierung von Leerverkäufen publiziert. Die dort aufgeführten 4 Grundprinzipien sind an Banalität eigentlich nicht zu überbieten und man sollte meinen, daß sowas selbstverständlich bereits praktiziert wird (z.B. die konsequente Überwachung von Lieferverpflichtungen für leerverkaufte Wertpapiere, da genau hier das "ungedeckte" (naked) Leerverkaufen ansetzt).
Hier ist der Trailer zu "Stock Shock":

1 Kommentar:

Karlheinz Krass hat gesagt…

Die deutsche Aufsichtsbehörde, die BaFin, ist in etwa genauso unabhängig, da sie m.W. nicht aus Steuergeldern sondern über die Banken finanziert ist, die sie beaufsichtigen soll. Mehr dazu in meinem Blog-Beitrag 2-13:

http://sklaven-ohne-ketten.blogspot.com/2009/03/die-deutsche-ursache-der-weltweiten.html

Grüße,
Karlheinz

 
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