Freitag, 30. Juli 2010

Inflation, Deflation, Konfusion

Der phantastische Blog "Wirtschaftsfacts.de" hat ein Interview zwischen Institutional Risk Analytics (siehe diesen Vortrag von IRAs Chris Whalen) und einem Vermögensmanager übersetzt. Danke an das "Roman" und alle Blogger dort!


Von der Bedeutung des Gelddruckens im heutigen Umfeld
Ein Auszug:


IRA: Also Lee, wir erleben Deflation so weit das Auge reicht, doch in gleichem Atemzug steigen die Kosten. Welche Meinung vertreten Sie in der anhaltenden Debatte um Inflation/Deflation unter den Marktteilnehmern?

Quaintance: Kreditinflation hat die Bildung von Vermögenspreisblasen zur Folge, die das organische Gleichgewicht zwischen den Produktionsfaktoren vernichtet. Der deflationäre Prozess führt zur Reduzierung der Produktion und lässt den allgemeinen Wohlstand schrumpfen, führt ironischerweise jedoch auch dazu, dass es zu einer Redistribution eines großen Wohlstandsanteils an die wenigen übrigen Privilegierten in der Gesellschaft kommt. In den meisten Fällen partizipieren die Banken und die Regierung.

IRA: Wir haben in unserem Land eine ganze Menge Mist gebaut, nicht wahr?

Quaintance: Ein Chaos, auf jeden Fall, nichtsdestotrotz allerdings ein äußerst vorhersehbares. Inflation und Deflation sind zwei Seiten derselben Medaille. Fiat-Währungen und freizügige Privilegien der Kreditgewährung bilden die Wurzeln aller heute bestehenden Ungleichgewichte. Ein wenig Gier und Boshaftigkeit gehören sicherlich auch dazu, kein Zweifel. Die Ökonomen der österreichischen Schule haben dafür ein Modell erstellt und die Entwicklungen vorher gesehen. Die Anhänger des Keynesianismus suchen nach nichts weiter als Entschuldigungen für den heutigen Zustand.

IRA: Vor Jahren verärgerten wir unseren Freund Bill Janeway, weil wir die ökonomischen Theorien der Keynesianer einen feigen Pfad zum Sozialismus nannten. Nun, wo wir an diesem Endpunkt angelangt sind, sind unsere politischen Führer anscheinend vollkommen ahnungs- und ratlos. Wir müssen bis heute nach einem einzigen amerikanischen Politiker [Anm. Red. Witschaftsfacts: vielleicht abgesehen von Ron Paul] suchen, der dazu in der Lage ist, über die Rolle des Dollars in der globalen Wirtschaft zu sprechen.

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