Samstag, 3. Mai 2014

Darkwallet und Darkcoin

Bekanntlich sind Online-Zahlungen mit Bitcoin nur solange anonym, wie der Nutzer in der Lage ist seine Bitcoin-Adresse nicht mit seiner Identität verknüpfen zu lassen. Meine Spendenadresse ist z.B. überhaupt nicht anonym und jeder kann sich anschauen, was auf genau dieser virtuellen Geldbörse passiert. Für den Alltag ist das relativ unproblematisch, da jeder diverse Adressen für unterschiedliche Zwecke führen kann. Für strafbare Aktivitäten wie dem shoppen auf Seiten wie Silk Road 2.0 ist das natürlich problematischer und ganz generell ist der Schutz der Privatsphäre (den ja z.B. auch Bargeld noch bietet) für viele Menschen ein Wert an sich. Die zwei Kryptoanarchisten Amir Taaki und Cody Wilson haben nur mit dem Dark Wallet Projekt eine mögliche Lösung vorgestellt, über die heise.de berichtet
Kritiker des Projektes bemängeln aber, dass es nicht dezentral organisiert sei, da die Transaktionen über den Dark Wallet Server laufen müssten und ein Browser-Plug-In (derzeit nur Chrome) ferner unpraktisch sei. Genau diese Kritikpunkte hat Evan Duffield, ein Programmierer aus Arizona, aufgegriffen und in die Entwicklung eines eigenen Coins, Darkcoin, vorangetrieben, der sich durch seine innovative Herangehensweise angenehm von der Masse der sogenannten "Altcoins" abhebt. Zunächst wird beim Darkcoin (DRK) wieder ein neuer Algorithmus namens "X11" verwendet, der zumindest derzeit noch resistent gegen ASICs ist. Hier werden einige Vor- und Nachteile erläutert. Sehr spannend finde ich bei DRK die Verwendung von sogenannten "Masternodes", also Knotenpunkten, die die DRK-Transaktionen weiterleiten und mischen, was für die Dezentralisierung sorgen soll, da eben kein zentraler Knotenpunkt benötigt wird. Besagte Masternodes werden von Nutzern auf ihren eigenen Servern geführt und werden dafür mit einem Anteil an den Transaktionsgebühren des Netzwerks belohnt. Da jeder Masternode 1.000 DRK halten muss, beeinhaltet DRK damit auch Aspekte eines "Proof of Stake" Coins, obwohl er eigentlich ganz normal als "Proof of Work" Coin gedacht ist. 
Während Dark Wallet nun schon in einer mehr oder weniger funktionstüchtigen "Alpha-Version" vorliegt (siehe heise.de), steckt Darkcoin noch in der RC1-Phase, was in Programmierer-Sprache Release Candidate 1 bedeutet und eine Entwicklungsstufe  darstellt. Bereits die RC1-Ankündigung Ende April hat aber bereits für einige Bewegung an den derzeit zwei größten Handelsplätzen Cryptsy.com und Mintpal.com geführt. Allerdings hat sich der Kurs von seinem Hoch bei 0.0055 Bitcoin inzwischen schon wieder halbiert und es bleibt abzuwarten, wie die für den 14. Mai 2014 angekündigte nächste Entwicklungstufe RC2 angenommen wird. 
Ich habe mir jedenfalls schonmal ein paar DRK gesichert und verfolge das Thema gespannt u.a. auf:

https://bitcoinwisdom.com/markets/cryptsy/drkbtc

Update 05.05.2014:

Wired.com erwähnt Dark Wallet und Darkcoin in einem aktuellen Artikel und zählt noch weitere Anonymisierungsmethoden auf, die auf Bitcoin beruhen:
http://www.wired.com/2014/05/bitcoin-anonymous-projects/


Wie immer freue ich mich über ein kleines Dankeschön, falls einem der Artikel gefallen hat, nun auch in DRK:
XhPKna9zvFgLPGpNGKtcqqupRHGrf1TpMw

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